Demenz ist eine chronisch fortschreitende Beeinträchtigung höherer kortikaler Funktionen. Gedächtnis, Denken, Lernfähigkeit, Rechnen, Urteilsfähigkeit, Orientierung und auch Sprache und Schlucken können betroffen sein.
Die Diagnose wird erst nach 6-monatigem Bestehen der Symptome gestellt.
Nicht jede Demenz erfordert eine logopädische Behandlung. Bei folgenden Demenzformen kann eine sprachtherapeutische Behandlung sinnvoll sein:
Die Diagnose wird ausschließlich von Neurologen und Psychiatern in Praxen und Kliniken gestellt.
Alzheimer Demenzen zeigen zwar immer gleiche Veränderungen der Nervenzellen im Gehirn, die Ursache dafür ist aber noch unklar; ebenso bei der frontotemporalen Demenz.
Frühstadium:
Mittleres Stadium:
Spätes Stadium:
Ziele
Die logopädische Behandlung bei Menschen mit Demenz kann den Krankheitsverlauf nicht aufhalten. Wir versuchen mit einem ganzheitlichen Blick auf den Menschen und einem ressourcenorientierten Vorgehen, die Fähigkeit zur Kommunikation längst möglich aufrecht zu erhalten.
Inhalte
Alle sprachtherapeutischen Interventionen orientieren sich an Demenzform und -stadium, dem aktuellen Leistungsstand und der Tagesform des Patienten.
Ritualisierte Abläufe der einzelnen Therapiestunden, gleiche Räume, gleiche Zeiten, gleiche Therapeuten und der Verzicht auf das Abfragen von Leistungen ermöglichen den Menschen mit Demenz eine würdevolle, positiv empfundene Kommunikation.
Im Frühstadium werden begrenzt sprachsysthematische Übungen durchgeführt, jedoch immer ohne den Patienten zu überfordern.
Im mittleren und späten Stadium arbeiten wir daran, die Kommunikation mit den Patienten aufrecht zu erhalten. Dazu werden biografische, emotional positiv besetzte Themen genutzt oder wir kommunizieren zu real durchgeführten Handlungen. Eine begleitende Angehörigenberatung kann auch die Kommunikation im häuslichen Umfeld erleichtern.
Organisation
Die Demenz ist noch nicht als logopädische Indikation in den Heilmittelkatalog aufgenommen worden. Trotzdem stellen viele Ärzte logopädische Verordnungen für Sprach- oder Schluckstörungen aus, damit wir auch in diesem Bereich tätig werden können. Die Therapie findet 1-2mal wöchentlich statt, oft auch in Intervallform. Sie kann solange durchgeführt werden bis der Patient nicht mehr davon profitiert.