Der Störungsort entscheidet über die Art der Schwerhörigkeit.
Schallleitungsschwerhörigkeit
Störung der Schallaufnahme und Schallweiterleitung im äußeren Ohr und im Mittelohr
Schallempfindungsschwerhörigkeit
Störung im Innenohr, also in der Cochlea oder dem Hörnerv
Kombinierte Schwerhörigkeit
Mischformen einer Schallleitungs- und einer Schallempfindungsschwerhörigkeit
Die Höreinschränkungen werden nach Schweregraden eingeteilt.
Man unterscheidet
• geringgradige (bis 40dB)
• mittelgradige (40 –70 dB)
• hochgradige Schwerhörigkeit(70-90 dB)
• Hörrestigkeit ( ab 90 dB)
Letztere ist mit Taubheit gleichzusetzen.
Die Störungen in der Lautsprachentwicklung und der Gesamtentwicklung des Betroffenen sind stark abhängig vom Eintrittszeitpunkt der Hörbehinderung.
Folgende Auffälligkeiten treten auf:
Ziel
Dem hörgestörten Patienten soll eine lautsprachliche Kommunikation mit für ihn optimaler Sprech- und Sprachkompetenz ermöglicht werden.
Inhalte
Gewöhnlich sind unsere Patienten bereits mit einem Hörgerät oder einem Cochlea-Implantat (ein in das Innenohr implantierter Empfänger empfängt elektrische Signale von einem außen getragenen Sender und leitet diese an den Hörnerv weiter) versorgt und erhielten oft auch schon pädaudiologische Frühförderung über die Wilhelm-Cüppers-Schule (Schule für Hörgestörte Kinder in Trier).
Entsprechend der Leitsymptome greifen wir auf die Therapieinhalte bei Sprachentwicklungsstörungen, Artikulations- und Stimmstörungen und zentral-auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen zurück. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt aber in allen Bereichen bei der Herstellung einer Hörgerichtetheit und dem bestmöglichen Einsatz der individuellen Hörfähigkeit. Dabei ist zu beachten, dass Hören für die Patienten immer anstrengend ist und eine hohe Motivation erfordert. Für Kinder heißt das, dass wir eine spielerische Verknüpfung zwischen Hören, Sprache, Bewegung und sinnvollen Handlungen herstellen.
Eltern und Angehörige werden in die Therapie miteinbezogen, auch um das eigene Sprachvorbild für den hörbehinderten Patienten möglichst optimal zu gestalten und im Alltag günstige Hörbedingungen zu schaffen.
Für das Hörtraining in der Cochlea-Implant- Rehabilitation ergeben sich einige Besonderheiten: Kinder, die vor der Implantation noch nie verwertbare Höreindrücke hatten, müssen erst einmal Interesse an dem neu erworbenen Kanal entwickeln. Das Kind weiß noch nichts mit den neuen Erfahrungen anzufangen, da die Hörbahnreifung noch gar nicht erfolgen konnte. Daher erfolgt eine Stimulierung mit starken Höreindrücken. Der durch das Cochlea-Implant vermittelte Höreindruck wird von vielen ehemaligen Hörgeräteträgern subjektiv als hochfrequenter wahrgenommen und aufgrund einer einseitigen Versorgung mit dem Cochlea-Implantat kann das Richtungshören erschwert sein.
Organisation
Die Therapie sollte bei Kindern möglichst schnell nach der Diagnosestellung einsetzen, um eine optimale Sprachentwicklung zu gewährleisten. Sie findet je nach Ausprägung 1-3 mal wöchentlich statt, oft auch als Intervalltherapie, um die Therapiemotivation nicht überzustrapazieren und Zeit für die Festigung von Lerninhalten zu bieten. Bei Kindern ist eine Einbeziehung der Eltern und Bezugspersonen unerlässlich.
Auch erwachsene Hörgeräteträger können bei Verschlechterung ihres Sprechens jederzeit eine logopädische Therapie bzw. eine „Auffrischungsbehandlung“ in Anspruch nehmen.
Wir sind Teil des Netzwerk-Hören-Trier und arbeiten bei der Rehabilitation von Cochlea-Implant-Trägern mit Prof. Dr. Titus Kaldenbach und der Firma MED-EL zusammen. In diesem Zusammenhang übernehmen wir gerne sowohl die logopädische Beratung vor der Implantation, die Prozessoranpassung, als auch das Hörtraining nach der OP.
Informationen für Hörgeräte- und CI-Träger
www.schnecke-ci.de
HNO-Praxis Prof.Dr. Kaldenbach
www.hno-kaldenbach.de
CI-Hersteller med-el
www.med-el.com
Landesschule für Schwerhörige und Gehörlose
www.whc-schule.rlp.de